Als Yogalehrerin sehe ich es als meine Aufgabe – und als einen essenziellen Teil des Yoga –, dir einen Raum zu eröffnen, in dem du erleben kannst, was es bedeutet, wirklich im Moment anzukommen. Wirklich in der Gegenwart zu ruhen – wenn die Gedanken nicht mehr (oder weniger) durch Raum und Zeit wandern, wenn das Gestern und das Morgen verblassen und nur das Jetzt existiert. Diese Momente sind ein Geschenk. Denn genau in ihnen geschieht etwas Magisches: Es fließt. Wir erkennen uns selbst klarer, wir spüren unsere eigene Essenz.

Die Herausforderung des Moments

Ich liebe diese Zustände und halte sie für essenziell, denn in ihnen erkennen und spüren wir das Leben und das Licht. Diese Erfahrung geht weit über Worte hinaus.

Und die Realität ist auch: Wir leben in einer Welt voller Gegensätze – Enge und Weite, Licht und Dunkel, Leichtigkeit und Schwere. Wir begegnen Herausforderungen, die ein Teil unseres Lebens sind. Und sich genau darin zu erfahren, kann ebenso schön sein.

Manchmal ist es nicht so einfach, im Moment Ruhe zu finden. Gerade in Zeiten der Unsicherheit oder Angst fühlt sich ein Moment nicht unbedingt gut an. Wenn wir uns dann künstlich sagen: Alles ist in Ordnung, während in uns das Chaos tobt, kann das wie eine aufgesetzte Maske wirken. Wir unterdrücken Teile von uns.

Viel wertvoller ist es, diesen Schmerz oder diese Enge zuerst anzuerkennen und ihr Raum zu geben. Manche Gefühle ziehen leichter durch uns hindurch. Manche intensiver. Und manche Gefühle haben wir vielleicht nie gelernt, zuzulassen und durch uns hindurchfließen zu lassen. Dann braucht es vielleicht sogar einen geschützten Rahmen – jemanden, der uns sicher begleitet, hält und liebevoll anstößt.

Spiritualität zwischen Realität und Illusion

Es fällt mir immer wieder auf – und ehrlich gesagt nervt es mich manchmal –, dass wir in manchen Bereichen der Spiritualität immer noch Sätze wie „Alles ist Licht und Liebe“ oder „Du musst das nur positiv sehen“ hören. Ja, auf einer tief spirituellen, feinstofflichen Ebene ist das wahr. Aber in unserer materiellen Welt dürfen wir unser Leben aktiv gestalten und mit Herausforderungen umgehen. Einfach nur „positiv denken“ ist nicht immer die Lösung. Ganz im Gegenteil: Diese Sichtweise kann sogar dazu führen, dass wir wegschauen. Wahres Wachstum passiert, wenn wir lernen, uns auch in der Enge zu erfahren – und daraus neue Kraft zu schöpfen.

Die Bedeutung der Enge – und das Geschenk dahinter

Lernen, mit der Enge zu sein, ist essenziell für Wachstum. Denn oft steckt in ihr eine verborgene Chance. Ein einfaches Beispiel (natürlich ist es oft etwas komplexer) ist die Trauer nach einer unverarbeiteten Trennung oder einem Abschied. Sie kann Jahre zurückliegen oder ihren Ursprung in der Kindheit haben – einer Zeit, an die wir uns kaum noch erinnern. Wenn dafür kein Raum oder keine Kapazität da war, klopft sie immer wieder an. Es kostet viel Energie, sie zu unterdrücken. Doch wenn wir uns erlauben, sie wirklich zu fühlen, kann das befreiend sein. Auf so viele Weisen. Die Energie kann wieder fließen, und es entsteht mehr Raum für Leichtigkeit, Freude und das, was dir wirklich am Herzen liegt. Du kannst neue Kraft schöpfen, dich lebendiger fühlen und mit mehr Klarheit deinen eigenen Weg gehen.

Deshalb lade ich dich ein, dich in diesem Spannungsfeld von Enge und Weite selbst kennenzulernen – mit Schritten, die für dich jetzt möglich sind. In deinem Tempo. Manchmal geschieht dieser Prozess in einem einzigen Moment der Klarheit – und manchmal entfaltet er sich langsam, Schritt für Schritt, über Jahre hinweg. Doch egal in welchem Tempo, unser Wachstum begleitet uns ein Leben lang.

Unterstützung auf deinem Weg

Es ist wichtig zu wissen: Niemand muss diesen Weg allein gehen. Wenn du das Gefühl hast, dass alte Wunden dich immer wieder einholen oder dich in der Enge festhalten, dann bedeutet das nicht, dass du schwach bist – sondern dass dein System dich schützen möchte. Heilung geschieht in deinem Tempo, mit sanfter Annäherung und vor allem mit Mitgefühl für dich selbst.

Manchmal braucht es Zeit, um Sicherheit im eigenen Körper zu finden. Und das ist vollkommen in Ordnung. Es gibt Wege, um Schritt für Schritt aus der Enge herauszutreten – nicht indem wir sie verdrängen, sondern indem wir lernen, ihr mit Liebe und Verständnis zu begegnen. Du bist nicht allein auf diesem Weg.

Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Weg mit Unterstützung zu gehen – durch gute Freunde, Gemeinschaft, Therapie, Coaching oder andere unterstützende Ansätze. Wichtig ist, dass du die Begleitung findest, die sich für dich richtig und sicher anfühlt.

Wenn du spürst, dass du dir eine sanfte, aber tiefgehende Unterstützung wünschst, dann begleite ich dich gerne in meinem sechsmonatigen Coaching. Gemeinsam finden wir Wege, wie du mehr Weite und Leichtigkeit in dein Leben bringen kannst.

Ich freue mich über jedeN, der/die sich auf diese Reise begibt – egal, in welchem Tempo und auf welchem Weg. Denn letztlich ist der Weg zu uns selbst ein stetiges Entfalten – mal sanft, mal herausfordernd, doch immer voller Möglichkeiten.